Jahreskonzert 2019 „Kennwort: Hitparade“

Das Motto „Kennwort: Hitparade“ hatte nicht zu viel versprochen: das diesjährige Jahreskonzert 2019 des MGV Urfeld präsentierte sich als rasante Schlagerparade. Viele Zuschauer fühlten sich in der restlos ausverkauften Mehrzweckhalle in Urfeld an jene Zeit erinnert, in der sie Samstagabends daheim vor dem Fernseher saßen, um sich die wohl bekannteste deutsche Musiksendung anzusehen – die ZDF Hitparade mit Dieter Thomas Heck. Im Unterschied zu damals waren sie jetzt live dabei. Der MGV-Vorsitzender Hans-Gerd Werner hatte bei seiner Begrüßung nicht zu viel versprochen, als er den Besuchern einen sehr vergnüglichen und kurzweiligen Abend ankündigte.

Der Moderator des Abends – also in diesem Falle des „Mister Hitparade“ – war Tenor-Sänger Helmut Schallenberg. Er übernahm diese Rolle sehr souverän und humorvoll, indem er in bekannter Manier die Titel ansagte und mit einem lautstarken „präsentiert von Ihrem Emm-Gee-Vau“ oder den „Schnelldurchgang“ im Alleingang übernahm. Unter der Gesamtleitung von Chorleiter Frank Schaab präsentierten die 36 Sänger zusammen mit der vierköpfigen Band unvergessene Titel wie „Tanze Samba mit mir“ von Tony Holiday aus dem Jahr 1977, „Take It Easy, altes Haus“ von der Gruppe Truck Stop oder „Moskau“ von Ralph Siegels Popgruppe Dschingis Khan – beide aus dem Jahr 1979.

Viele Nummern wie „Ein Bett im Kornfeld“ von Jürgen Drews aus dem Jahr 1976 (mit Rap-Einlage in Anlehnung an das Remake von 1995), „Ich überleb’s“ Dunja Rajter aus dem Jahr 1979 oder den Deutschrock-Titel „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“ von der Klaus Lage Band aus dem Jahr 1984 hatte man bisher in dieser Art und Weise noch nicht gehört. Denn sämtliche Lieder hatte Chorleiter Frank Schaab für das Konzert für seinen vierstimmigen Chor neu arrangiert. Das kam an und der Funke sprang auf das Publikum über. Viele Zuschauer ließen sich mitreißen und sangen mit. Daran hatte man bereits bei der Programmplanung gedacht und von vornherein auch Lieder eingeplant, bei dem das Publikum aktiv mitmachen sollte – wie beispielsweise bei der Parodie von Otto Waalkes „Dänen lügen nicht“ (1974 als „Tränen lügen nicht“ gesungen von Michael Holm) oder „Bye, Bye, My Love“ von den Bläck-Fööss.

Da bei der Titelauswahl der musikalische Wert zählte, war man war bezogen auf den tatsächliche Auftritt bei der Fernsehshow großzügig, denn einige Nummern tauchten dort nie auf. Schlager wie „Capri-Fischer“ oder die Bésame-Mucho-Adaption „Tausendmal möcht‘ ich dich küssen“ kamen für die Fernsehshow zu früh. Der 80-Jahre-Klassiker „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang wurde der Song nicht gespielt, da Dieter Thomas Heck dies nicht wollte. Also fragte Frank Schaab, was mit dem „Masochistentango“ (im amerikanischen Original von Tom Lehrer) passiert wäre, hätte man ihn als Neuvorstellung in der Hitparade präsentieren wollen.

Den Soundtrack für das Konzert lieferten die vier Musiker der Band, die unter der Leitung von Marius Goldhammer (Bass) antraten. Am Schlagzeuger war Lukas Berg, am Piano Frank Buohler und an der Gitarre hörten die Zuschauer Stefan Scheuss. Profis an ihren Instrumenten, die mit vielen Künstlern aus Pop und Rock wie BAP, Kasalla und vielen anderen auf Tour unterwegs sind.

Am Ende war der Jubel groß und die Forderungen nach einer Zugabe laut. Mit „Immer noch do“ von Kasalla verabschiedete sich der Männerchor des MGV Urfeld nach einem rundherum gelungenen Konzert. Im Anschluss an das Konzert wurden die Gäste noch zu einem Umtrunk eingeladen.

Vielen Dank an die Besucher des Konzerts. Besonderer Dank gilt dem Chorleiter Frank Schaab für die musikalische Leitung des Abends.